Vortrag MUSIKAMENT: Therapie oder Unterhaltung?

Die Gesunde Gemeinde Leogang lädt ein zum Vortrag

 

MUSIKAMENT: Therapie oder Unterhaltung?

Univ.-Prof. Dr. Günther Bernatzky
Universität Salzburg, Naturwissenschaftliche Fakultät, Fachbereich für Organismische Biologie, Arbeitsgruppe für Neurosignaling

 

am Freitag, den 14. November 2014

um 19 Uhr in der Aula der Hauptschule Leogang

Eintritt frei!

Musik zählt zu den ältesten Heilweisen der Menschheit und wirkt direkt auf uns Menschen. Sie kann nahezu nebenwirkungsfrei schulmedizinische Therapien unterstützen und wird im Rahmen psychologischer, psycho- und physiotherapeutischer Verfahren erfolgreich eingesetzt. Besonders gut wirkt Musik zusammen mit einer gesprochenen Entspannungsanleitung.

Musik steigert unser Wohlbefinden und beeinflusst unser vegetatives Nervensystem. Es verändert Blutdruck und Beweglichkeit, aber auch unsere Emotionen: Die dabei auftretenden körperlichen Reaktionen – die sogenannte „Ganslhaut (chills)“ - können sowohl auf der Haut als auch im Gehirn gemessen werden. Sowohl diese Effekte als auch andere Effekte wie z.B. Verbesserung der rhythmischen Bewegungen (über Muskulatur) können letztlich sehr gut zur Stressreduktion, aber auch für die Begleitung vieler Erkrankungen bei Schmerz, bei Schlaganfall oder bei Parkinson verwendet werden. Erfolgreiche Anwendungen sind auch im Alter bei Menschen mit Demenz bekannt.

 

Musik bewegt den Menschen – vereinfacht dargestellt – auf drei Ebenen und kann dementsprechend verschiedene Funktionen erfüllen:

Physiologische Ebene: Als Klang trainiert Musik die Funktion des Gehörs, löst Reflexe der Muskulatur aus und regt Bewegungsvorgänge an.
Emotionale Ebene: Als Symbol kann Musik Gefühle aktivieren und Erinnerungen an emotional meist positiv gefärbte Erlebnisse der Vergangenheit wecken. Hirnprozesse werden aktiviert!
Mentale Ebene: Musik trainiert das Gedächtnis und regt als Struktur Denkprozesse an, die aus den Beziehungen der Töne das Wechselspiel von Spannung und Entspannung regeln.

 

So wie ein Medikament, muss auch Musik in Form eines MusikamentsÒ entsprechend der Indikation und Kontraindikation verwendet werden. Dementsprechend ist die Musikcharakteristik hinsichtlich der Wirkung auf Körper und Psyche für die Begleitung bzw. die Therapie verschiedener Krankheiten von relevanter Bedeutung. In eigenen Studien konnten wir viele Beweise für die Wirksamkeit der selektiv gewählten Musik bei verschiedenen Erkrankungen wie Schmerz, Parkinson, Stress oder Demenz zeigen.

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