Der Frühling ist da!

Nach dem langen Winter beginnt die Natur nun endlich zu sprießen. Bei einem Spaziergang können Sie schon die ersten Frühlingsboten entdecken. Die zarten Blätter von Bärlauch, Brennnessel, Löwenzahn und Co schmecken nicht nur köstlich, sie enthalten auch besonders viel Vitamin C, appetitanregende Scharf-, Bitter- sowie Aromastoffe.

 

Besonders leicht zu erkennen und weit verbreitet ist der Löwenzahn. Ernten Sie nur die jungen Blätter des Löwenzahns. Sie sind zarter und haben weniger Bitterstoffe. Löwenzahnblätter enthalten neben Vitamin C vor allem Bitterstoffe und auch größere Mengen an Kalium. Die Bitterstoffe wirken appetitanregend und fördern die Verdauung ebenso wie den Gallenfluss. Der vergleichsweise hohe Kaliumgehalt regt die Harnausscheidung an.

Die Brennnessel: Jeder kennt Sie und hat auch schon manch’ schmerzliche Erfahrung mit ihr gemacht. Ernten Sie Brennesseln daher nur mit Handschuhen. Das Übergießen der Blätter mit heißem Wasser vor der Weiterverarbeitung ist ein absolutes Muss und zerstört die Brennhaare samt dem "Nesselgift". Neben verschiedenen Vitaminen und Eisen enthält die Brennessel große Mengen an Chlorophyll und Flavonoiden. Die Flavonoide sind wahrscheinlich zusammen mit den Substanzen der Brennhaare für eine deutlich harntreibende Wirkung verantwortlich. Brennnesseltee aus frischen oder getrockneten Blättern ist im Frühjahr zum "Entschlacken" sehr beliebt.

Wenn Sie Lust auf Bärlauch haben, seien Sie vorsichtig. Verwechslungen mit dem Maiglöckchen können tödlich sein! Eindeutiges Erkennungsmerkmal: Bärlauchblätter riechen nach Knoblauch, während die des Maiglöckchens geruchslos sind. Erwünschte Nebenwirkungen beim Genuss von Bärlauch: Er stoppt Entzündungen und senkt den Cholesterinspiegel. In der Volksheilkunde wird Bärlauch auch bei Magen- und Darmstörungen sowie gegen Blähungen verwendet.

REZEPTE

Damit Sie die geballten Kraft des Frühlings auch kulinarisch genießen können:

Löwenzahnsuppe

1 bis 2 Hände voll Löwenzahnblätter waschen und klein schneiden. In lauwarmem Wasser mindestens 10 Minuten einweichen. Eine Karotte schälen und fein reiben. Eine kleine Zwiebel schälen und fein schneiden. Die Zwiebel in Butter anrösten, die Karotte hinzufügen und mitrösten. Die Löwenzahnblätter aus dem Wasser nehmen und ebenfalls zugeben. Mit einem halben Liter Suppe aufgießen und alles zusammen etwa 20 Minuten kochen lassen. Suppe pürieren und mit Sahne und Salz abschmecken. Möglichst nur junge Löwenzahnblätter verwenden; wenn der Löwenzahn schon etwas größer ist, kann man einen Blumentopf darüber stülpen, dann werden die Blätter gebleicht und die darin enthaltenen Bitterstoffe werden deutlich gemildert.

Brennnessel-Milch

Zarte grüne Brennnesselblätter werden fein gehackt, mit heißer Milch kurz aufgekocht und anschließend gemixt. Eventuell mit Honig gesüßt.

Bärlauch-Öl

Zwei große Hände voll Bärlauchblätter waschen. Die gewaschenen Blätter in ein Geschirrtuch einschlagen und einmal mit der Hand schleudern (*), grob zerkleinern und in ein gut verschließbares Glas füllen. Mit einem Liter Olivenöl übergießen und etwa 3 Wochen kühl und dunkel ziehen lassen. Mischung abseihen. So können Sie den Hauch von Frühling auch im Winter genießen z. B. als Salatöl oder für Bärlauchspaghetti.
· Wichtig ist es, dass die Bärlauchblätter nicht feucht in das Olivenöl gelangen, weil sonst die Gefahr des Schimmelns groß ist.

Quelle:

Wildkräuter Delikatessen: Wildpflanzen und Pilze aus Wald und Wiese von Susanne Till, NP Verlag, 2001, ISBN 3-85326-182-5