Funkstille in der Freizeit - im Urlaub entspannen!

Mobiltelefone und -computer schaffen Flexibilität und Zeitersparnis im oft stressigen Büroalltag und bieten eine Vereinfachung von Abläufen und eine höhere Selbststeuerung der Beschäftigten. Laptop, Handy, Smartphone und Co tragen zu einer räumlichen und zeitlichen Entgrenzung der Arbeit bei und sind potenziell auch Kontrollinstrumente, sowohl im Sinne einer mobilen Stechuhr, als auch im Sinne einer Leistungskontrolle.
Infolge der ständigen Erreichbarkeit mit diesen Geräten wird es für Beschäftigte aber auch immer schwieriger die Balance zwischen Erholungs- und Arbeitszeit zu finden. Vor allem jene Generation, die mit all den neuen Technologien aufgewachsen ist, muss geschützt werden. Die Erkrankung durch digitale Überforderung nennt sich digitale Demenz. Bei Menschen speziell im Alter ab Ende 20, Anfang 30 werden Störungen von Merkfähigkeit und Konzentration, Schwierigkeiten beim Lesen eines Textes, Abgeschlagenheit, Mattigkeit und Motivationslosigkeit beobachtet. Die Betroffenen geben an, sehr viel Zeit mit Computer und Internet zu verbringen, sodass laut Ärztinnen und Ärzten ein kausaler Zusammenhang zu sehen ist. Es liegt in der Verantwortung der Chefetage, Mitarbeitende vor der ständigen Erreichbarkeit zu schützen. Arbeitgebende sind verpflichtet für den Gesundheitsschutz ihrer Beschäftigten in Bezug auf alle die Arbeit betreffenden Aspekte zu sorgen (gemäß ASchG, B-BSG und BSG).
Um mit dem Arbeitszeitgesetz nicht in Konflikt zu geraten und Stressfolgeerkrankungen zu vermeiden, sollten in jedem Unternehmen klare Regeln betreffend Handy-Kultur und E-Mail-Verkehr getroffen werden. Für Arbeitgeber gilt: Finden Sie die Balance zwischen Erreichbarkeit im Job und Funkstille in der Freizeit (insbesondere im Urlaub) zum Schutz der Mitarbeitenden – damit nicht die Technik uns, sondern wir die Technik beherrschen!