Richtig atmen

In der westlichen Gesellschaft ist die Zeit hektisch - meist in (atemloser) Anspannung, ohne Rhythmus und ohne Pausen. Vielen Menschen ist daher nicht bewusst, dass sie selbst aus dem Atem-Gleichgewicht gekommen sind und der lebensnotwendige Austausch zwischen Innen und Außen gestört ist.
Unser menschliches Dasein ist ohne Ausnahme vom Sauerstoff-Austausch – der ja beim Atmen passiert - abhängig, da Stoffwechselvorgänge nur mit Sauerstoff-Austausch passieren. Bei Sauerstoff-Mangel werden wir müde, unlustig und krank. Jedoch ist auch der körperliche Atemvorgang mit unserem seelisch-geistigen Leben verbunden. Richtiges Atmen gleicht uns seelisch aus, durchblutet unsere Gehirnzellen besser, hilft unser Bewusstsein zu erweitern und eine richtige Atmung kann bewusst zu Ruhe und tiefen Entspannung verhelfen.
Bei zahlreichen Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems, des Magen-Darm-Traktes und der Atmungsorgane kann das richtige Atmen therapeutisch genutzt werden. Die Atmung nimmt eine Sonderstellung ein, da sie willkürlich leicht beeinflussbar ist. Somit lässt sich indirekt auch der Herzschlag steuern. In Ruhe soll die Atmung 8 -12 Atemzüge pro Minute bei Erwachsenen betragen.
Probieren Sie das bewusste Atmen aus! Beim Ausprobieren sollten Sie als ganzer Mensch dabei sein – mit Körper, Seele und Geist – und sooft wie möglich im Freien oder in gut gelüfteten Räumen ATMEN… und ruhig geht’s los:
- Atmung beobachten: Legen Sie Ihre rechte Hand nacheinander auf verschiedene Körperpartien, um die Atembewegung zu spüren (Schlüsselbein, Achselhöhle, Brustbein, seitlicher Brustkorb, Bauchdecke, Leistenbeuge): Wo ist viel, wo ist wenig Bewegung?
- Atemstrom spüren: Verfolgen Sie beim Einatmen den Atemstrom (durch die Nase über den Rachenraum und die Luftröhre bis in den unteren Teil der Lunge), wie sich die Lunge beim Atmen ganz von alleine füllt und sich beim Ausatmen durch die Nase oder durch den Mund wieder leert – wie bei einem Blasebalg, der sich mit Luft füllt und wieder leert.
- Kerzenflamme ausblasen: Stellen Sie eine Kerze einen Meter entfernt vor Ihnen auf und versuchen Sie, die Kerzenflamme auszublasen. Gelingt Ihnen dies nicht beim ersten oder zweiten Mal, sollten Sie unbedingt ein Atemtraining durchführen.
- Kerzenflamme bewegen: Atmen Sie durch die Nase ein und bei leicht geschlossenen Lippen aus. Stellen Sie sich beim Ausatmen vor, möglichst lange eine 20 cm entfernte Kerzenflamme in Bewegung zu setzen.
- Ausatmend zählen: Atmen Sie durch die Nase ein und zählen Sie beim Ausatmen im Rhythmus des Herzschlages bzw. jede Sekunde eine Zahl. Bis zu welcher Zahl kommen Sie?
Beachten Sie dabei, dass das Atmen nicht erzwungen werden soll! Der Atem kommt und geht in rhythmischer Weise … AUSATMEN – PAUSE – EINATMEN. Der Atem soll wie ein Strom ungestört und gleichmäßig durch unseren Körper fließen. Atmen ist leben!
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